Der Relative Strength Index (RSI) zählt zu den bekanntesten und am häufigsten verwendeten Indikatoren. Er wurde bereits im Jahre 1978 von Welles Willer entwickelt und dient oftmals als Basis für die Berechnung weiterer Indikatoren. Anhand des RSI soll die innere Stärke einer Kursbewegung gemessen werden. Die Bezeichnung „Relative“ lässt fälschlicherweise vermuten, dass die Stärke ins Verhältnis zu einem anderen Wertpapier gesetzt wird. Dem ist jedoch nicht so. Der RSI gibt nur Aufschluss über die Stärke des betrachteten Wertpapieres.
Bei der Berechnung des RSI werden meist zwischen neun und 14 Tage (Durchschnittswerte) herangezogen. Der Durchschnitt der aufwärts gerichteten Kursänderungen wird mit jenen der abwärts gerichteten Wertänderungen ins Verhältnis gesetzt. Anhand eines normierten Wertebereiches (0-100) eignet sich der RSI um überkaufte oder überverkaufte Bereiche zu identifizieren. Ein RSI Wert von 80 gibt zum Beispiel an, dass sich der Markt im überkauften Bereich befindet. Ein RSI Wert von unter 20 bedeutet, dass das Wertpapier überverkauft ist.
Wie bereits erwähnt dient der RSI auch als Grundlage für andere Indikatoren. Oftmals wird er in Kombination mit anderen Werten zum Trading herangezogen. Wenn man alleinig den RSI als Entscheidungsinstrument verwendet, handelt es sich hierbei um einen eher unzuverlässigen Wert.
Wie bereits beschrieben ist der RSI nicht darauf ausgelegt Kursänderungen vorherzusagen. Er gibt lediglich die innere Stärke der Kursbewegung wider. In der Regel wird der RSI zusammen mit anderen Kennzahlen betrachtet. Kursänderungszeitpunkte, jeweilige Aus- sowie Einstiegszeitpunkte, welche lediglich anhand des RSI´s ermittelt werden, sind in der Regel nicht aussagekräftig.